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Sunday, April 7, 2013
ol ze wörps set ah irekula
Source: http://www.deutschegrammatik20.de/
Viele (aber nicht alle!) unregelmäßigen Verben verändern in der 2. und 3.P.Sg. den Stammvokal.
Beispiel: fahren
a – ä: ich fahre – du fährst, er fährt
Unregelmäßiges Verb – Beispiel: fahren/Perfekt mit sein
Präsens = Präsensstamm + Personenendung
ich fahre
du fährst
er fährt
wir fahren
ihr fahrt
sie fahren
Die unregelmäßigen Verben bilden durch die Veränderung des Stammvokals neben dem (Präsens)Verbstamm einen Präteritumstamm
Beispiel: a – u => fahr- (Präsensstamm) fuhr- (Präteritumstamm)
Im Präteritum entsprechen die Personenendungen in der 2.P.Sg. und im Plural den Personenendungen im Präsens. Die 1. und 3. P.Sg. bekommen keine Personenendung.
Präteritum = Präteritumstamm + Personenendung
ich fuhr
du fuhrst
er fuhr
wir fuhren
ihr fuhrt
sie fuhren
Unregelmäßige Verben haben beim Partizip II immer die Endung –en
Beispiel: fahren – gefahren
Das Hilfsverb ist „haben“ oder „sein“
Perfekt = Präsens vom Hilfsverb „sein“ + Partizip II
ich bin gefahren
du bist gefahren
er ist gefahren
wir sind gefahren
ihr seid gefahren
sie sind gefahren
Plusquamperfekt = Präteritum vom Hilfsverb „sein“ + Partizip II
ich war gefahren
du warst gefahren
er war gefahren
wir waren gefahren
ihr wart gefahren
sie waren gefahren
Futur I und II werden regelmäßig gebildet. Das Hilfsverb beim Futur II ist entsprechend dem Hilfsverb im Perfekt „haben“ oder „sein“
Futur I = Präsens vom Hilfsverb „werden“ + Infinitiv
ich werde fahren
du wirst fahren
er wird fahren
wir werden fahren
ihr werdet fahren
sie werden fahren
Futur II = Präsens vom Hilfsverb „werden“ + Partizip II + Infinitiv vom Hilfsverb „sein“
ich werde gefahren sein
du wirst gefahren sein
er wird gefahren sein
wir werden gefahren sein
ihr werdet gefahren sein
sie werden gefahren sein
Zurück zum Kapitel: Konjugation Übersicht: alle Zeitformen
Gemischte Verben bilden wie die unregelmäßigen Verben durch Vokalwechsel einen eigenen Präteritumstamm.
Beispiel: bringen
i – a: bring- (Präsensstamm) brach-(Präteritumstamm)
Sie haben aber die Endungen der regelmäßigen Verben.
Gemischtes Verb – Beispiel: bringen
Präsens
ich bringe
du bringst
er bringt
wir bringen
ihr bringt
sie bringen
Präteritum
ich brachte
du brachtest
er brachte
wir brachten
ihr brachtet
sie brachten
Perfekt
ich habe gebracht
du hast gebracht
er hat gebracht
wir haben gebracht
ihr habt gebracht
sie haben gebracht
Plusquamperfekt
ich hatte gebracht
du hattest gebracht
er hatte gebracht
wir hatten gebracht
ihr hattet gebracht
sie hatten gebracht
Futur I
ich werde bringen
du wirst bringen
er wird bringen
wir werden bringen
ihr werdet bringen
sie werden bringen
Futur II
ich werde gebracht haben
du wirst gebracht haben
er wird gebracht haben
wir werden gebracht haben
ihr werdet gebrach haben
sie werden gebracht haben
Zurück zum Kapitel: Konjugation Übersicht: alle Zeitformen
(1) = Infinitiv
(2) = 2. Person Präsens
(3) = Präteritumstamm
(4) = Partizip II
(5) = Hilfsverb im Perfekt
(6) = Konjunktivstamm
befehlen – du befiehlst – befahl – befohlen – hat – befähle, beföhle
beginnen – du beginnst – begann – begonnen – hat – begänne, begönne
beißen – du beißt – biss – gebissen – hat – bisse
bergen – du birgst – barg – geborgen – hat – bärge
bersten – du birst – barst – geborsten – ist – bärste
bewegen – du bewegst – bewog – bewogen – hat – bewöge
biegen – du biegst – bog – gebogen – hat – böge
bieten – du bietest – bot – geboten – hat – böte
binden – du bindest – band – gebunden – hat – bände
bitten – du bittest – bat – gebeten – hat – bäte
blasen – du bläst – blies – geblasen – hat – bliese
bleiben – du bleibst – blieb – geblieben – ist – bliebe
bleichen – du bleichst – blich – geblichen – hat – bliche
braten – du brätst – briet – gebraten – hat – briete
brechen (1) – du brichst – brach – gebrochen – hat – bräche
brechen (2) – du brichst – brach – gebrochen – ist – bräche
dringen – du dringst – drang – gedrungen – ist – dränge
empfangen – du empfängst – empfing – empfangen – hat – empfinge
empfehlen – du empfiehlst – empfahl – empfohlen - hat – empföhle, empfähle
empfinden – du empfindest – empfand – empfunden – hat – empfände
erbleichen – du erbleichst – erblich – erblich – ist – erbliche
erklimmen – du erklimmst – erklomm – erklommen – hat – erklömme
erlöschen – du erlischst – erlosch – erloschen – ist – erlösche
erschrecken – du erschrickst – erschrak – erschrocken – ist – erschräke
essen – du isst – aß – gegessen – hat – äße
fahren (1) – du fährst – fuhr – gefahren – hat – führe
fahren (2) – du fährst – fuhr – gefahren – ist – führe
fallen – du fällst – fiel – gefallen – ist – fiele
fangen – du fängst – fing – gefangen – hat – finge
fechten – du fichtst (fechtest) – focht - gefochten – hat – föchte
finden – du findest – fand – gefunden – hat – fände
flechten – du flichtst (flechtest) – flocht – geflochten – hat – flöchte
fliegen (1) – du fliegst – flog – geflogen – hat – flöge
fliegen (2) – du fliegst – flog – geflogen – ist – flöge
fliehen – du fliehst – floh – geflohen – ist – flöhe
fließen – (du fließt) – floss – geflossen – ist flösse
fressen - du frisst – fraß – gefressen – hat – fräße
frieren – du frierst – fror – gefroren – hat – fröre
geben – du gibst – gab – gegeben – hat – gäbe
gebären – du gebierst – gebar – geboren – hat – gebäre
gedeihen – du gedeihst – gedieh – gediehen – ist – gediehe
gehen – du gehst – ging – gegangen – ist – ginge
gelingen – (du gelingst) – gelang – gelungen – ist – gelänge
gelten – du giltst – galt – gegolten – hat – gälte, gölte
genesen – du genest – genas – genesen – ist – genäse
genießen – du genießt – genoss – genossen – hat – genösse
geschehen – (du geschiehst) – geschah – geschehen – ist – geschähe
gewinnen – du gewinnst – gewann – gewonnen – hat – gewänne, gewönne
gießen – du gießt – goss – gegossen – hat – gösse
gleichen – du gleichst – glich – geglichen – hat – gliche
gleiten – du gleitest – glitt – geglitten – ist – glitte
graben – du gräbst – grub – gegraben – hat – grübe
greifen – du greifst – griff – gegriffen – hat – griffe
haben – du hast – hatte – gehabt – hat – hätte
halten – du hältst – hielt – gehalten – hat – hielte
hängen – du hängst – hing – gehangen – ist/hat – hinge
heben – du hebst – hob – gehoben – hat – höbe, hübe
heißen – du heißt – hieß – geheißen – hat – hieße
helfen – du hilfst – half – geholfen – hat – hälfe, hülfe
klingen – du klingst – klang – geklungen – hat – klänge
kneifen – du kneifst – kniff – gekniffen – hat – kniffe
kommen – du kommst – kam – gekommen – ist – käme
kriechen – du kriechst – kroch – gekrochen – ist – kröche
laden – du lädst – lud – geladen – hat – lüde
lassen – du lässt – ließ – gelassen – hat – ließe
laufen – du läufst – lief – gelaufen – ist – liefe
leiden – du leidest – litt – gelitten – hat – litte
leihen – du leihst – lieh – geliehen – hat – liehe
lesen – du liest – las – gelesen – hat – läse
lügen – du lügst – log – gelogen – hat – läge
meiden – du meidest – mied – gemieden – hat – miede
messen – du misst – maß gemessen – hat – mäße
misslingen – (du misslingst) – misslang – misslungen – ist – misslänge
nehmen – du nimmst – nahm – genommen – hat – nähme
pfeifen – du pfeifst – pfiff – gepfiffen – hat – pfiffe
pflegen – du pflegst – pflog – gepflogen – hat – pflöge
preisen – du preist – pries – gepriesen – hat – priese
quellen – (du quillst) – quoll – gequollen – ist – quölle
raten – du rätst – riet – geraten – hat – riete
reiben – du reibst – rieb – gerieben – hat – riebe
reißen – du reißt – riss – gerissen – hat – risse
reiten (1) – du reitest – ritt – geritten – hat – ritte
reiten (2) – du reitest - ritt – geritten – ist – ritte
riechen – du riechst – roch – gerochen – hat – röche
ringen – du ringst – rang – gerungen – hat – ränge
rinnen – (du rinnst) – rann – geronnen – ist – ränne, rönne
rufen – du rufst – rief – gerufen – hat – riefe
saufen – du säufst – soff – gesoffen – hat – söffe
schaffen – du schaffst -schuf – geschaffen – hat – schüfe
scheiden (1) – du scheidest – schied – geschieden – hat – schiede
scheiden (2) – du scheidest – schied – geschieden – ist - schiede
scheinen – du scheinst – schien – geschienen – hat – schiene
schelten – du schiltst – schalt – gescholten – hat – schölte
scheren – du scherst – schor – geschoren – hat – schöre
schieben – du schiebst – schob – geschoben – hat – schöbe
schießen – du schießt – schoss – geschossen – hat – schösse
schlafen – du schläfst – schlief – geschlafen – hat – schliefe
schlagen – du schlägst – schlug – geschlagen – hat – schlüge
schleichen – du schleichst – schlich – geschlichen – ist – schliche
schleifen – du schleifst – schliff – geschliffen – hat – schliffe
schließen – du schließt – schloss – geschlossen – hat – schlösse
schlingen – du schlingst – schlang – geschlungen – hat – schlänge
schmeißen – du schmeißt – schmiss – geschmissen – hat – schmisse
schmelzen (1) – du schmilzt – schmolz – geschmolzen – hat – schmölze
schmelzen (2) – du schmilzt – schmolz – geschmolzen – ist – schmölze
schneiden – du schneidest – schnitt – geschnitten – hat – chnitte
schreiben – du schreibst – schrieb – geschrieben – hat – schriebe
schreien – du schreist – schrie – geschrie(e)n – hat – schrie
schreiten – du schreitest – schritt – geschritten – ist – schritte
schweigen – du schweigst – schwieg – geschwiegen – hat – schwiege
schwellen – (du schwillst) – schwoll – geschwollen – ist – schwölle
schwimmen – du schwimmst – schwamm – geschwommen – ist/hat – schwömme, schwämme
schwinden – du schwindest – schwand – geschwunden – ist – schwände
schwingen – du schwingst – schwang – geschwungen – hat – schwänge
sehen – du siehst – sah – gesehen – hat – sähe
sein – du bist – war – gewesen – ist – wäre
singen – du singst – sang – gesungen – hat – sänge
sinken – du sinkst – sank – gesunken – ist – sänke
sinnen – du sinnst – sann – gesonnen – hat – sänne, sönne
sitzen – du sitzt – saß – gesessen – ist/hat – säße
speien – du speist – spie – gespie(e)n – hat – spie
spinnen – du spinnst – spann – gesponnen – hat – spönne, spänne
sprechen – du sprichst – sprach – gesprochen – hat – spräche
sprießen – (du sprießt) – spross – gesprossen – ist – sprösse
springen – du springst – sprang – gesprungen – ist – spränge
stechen – du stichst – stach – gestochen – hat – stäche
stehen – du stehst – stand – gestanden – ist/hat – stände, stünde
stehlen – du stiehlst – stahl – gestohlen – hat – stähle
steigen – du steigst – stieg – gestiegen – ist – stiege
sterben – du stirbst – starb – gestorben – ist – stärbe, stürbe
stinken – du stinkst – stank – gestunken – hat – stänke
stoßen (1) – du stößt – stieß – gestoßen – hat – stieße
stoßen (2) – du stößt – stieß – gestoßen – ist – stieße
streichen – du streichst – strich – gestrichen – hat – striche
streiten – du streitest – stritt – gestritten – hat – stritte
tragen – du trägst – trug – getragen – hat – trüge
treffen – du triffst – traf – getroffen – hat – träfe
treiben – du treibst – trieb – getrieben – hat – triebe
treten – du trittst – trat – getreten – hat – träte
trinken – du trinkst – trank – getrunken – hat – tränke
trügen – (du trügst) – trog – getrogen – hat – tröge
tun – du tust – tat – getan – hat – täte
verderben – du verdirbst – verdarb – verdorben – hat – verdärbe, verdürbe
verdrießen – du verdrießt – verdross – verdrossen – hat – verdrösse
vergessen – du vergisst – vergaß – vergessen – hat – vergäße
verlieren – du verlierst – verlor – verloren – hat – verlöre
verschleißen – du verschleißt – verschliss – verschlissen – hat – verschlisse
verzeihen – du verzeihst – verzieh – verziehen – hat – verziehe
wachsen – du wächst – wuchs – gewachsen – ist – wüchse
waschen – du wäschst – wusch – gewaschen – hat – wüsche
weichen – du weichst – wich – gewichen – ist – wiche
weisen – du weist – wies – gewiesen – hat – wiese
werben – du wirbst – warb – geworben – hat – würbe
werden – du wirst – wurde – geworden – ist – würde
werfen – du wirfst – warf – geworfen – hat – würfe
wiegen – du wiegst – wog – gewogen – hat – wöge
winden – du windest – wand – gewunden – hat – wände
wringen – du wringst – wrang – gewrungen – hat – wränge
ziehen – du ziehst – zog – gezogen – hat – zöge
zwingen – du zwingst – zwang – gezwungen – hat – zwänge
Liste: Gemischte Verben
brennen – du brennst – brannte – gebrannt – hat – brennte
bringen – du bringst – brachte – gebracht – hat – brächte
denken – du denkst – dachte – gedacht – hat – dächte
kennen – du kennst – kannte – gekannt – hat – kennte
nennen – du nennst – nannte – genannt – hat – nennte
rennen – du rennst – rannte – gerannt – ist – rennte
wissen – du weißt – wußte – gewusst – hat – wüßte
Liste: Modalverben
dürfen – du darfst – durfte – gedurft – hat – dürfte
können – du kannst – konnte – gekonnt – hat – könnte
möchten – du möchtest – — – — – — – —
mögen – du magst – mochte – gemocht – hat – möchte
müssen – musst – musste – gemusst – hat – müsste
sollen – sollst – sollte – gesollt – hat – sollte
wollen – willst – wollte – gewollt – hat – wollte
(1) = Infinitiv
(2) = 2. Person Präsens
(3) = Präteritumstamm
(4) = Partizip II
(5) = Hilfsverb im Perfekt
(6) = Konjunktivstamm
(1) – (2) – (3) – (4) – (5) – (6)
Liste: Unregelmäßige Verben im Übergang
backen:
du bäckst – buk/backte – gebacken/(gebackt) – hat – büke/backte
dingen:
du dingst – dang/dingte – gedungen/gedingt – hat – dänge/dingte
dreschen:
du drischst – drosch/dreschte – gedroschen/gedrescht – hat – drösche, dräsche/dreschte
gären:
(du gärst) – gor/gärte – gegoren/gegärt – hat – göre/gärte
glimmen:
du glimmst – glomm/glimmte – geglommen/(geglimmt) – hat – glömme/glimmte
hauen:
du haust – hieb/haute – gehauen/gehaut – hat – hiebe/haute
küren:
du kürst – kor/kürte – gekoren/gekürt – hat – köre/kürte
melken:
du melkst – molk/melkte – gemolken/gemelkt – hat – mölke/melkte
saugen:
du saugst – sog/saugte – gesogen/gesaugt – hat – söge/saugte
schallen:
(du schallst) – scholl/schallte – geschallt/geschallt – hat – schölle/schallte
schinden:
du schindest – schund/schindete – geschunden/geschindet – hat – schünde/schindete
schnauben:
du schnaubst – schnob/schnaubte – geschnoben/geschnaubt – hat – schnöbe/schnaubte
sieden:
du siedest – sott/siedete – gesotten/gesiedet – hat – sötte/siedete
speisen:
du speist – spies/speiste – gespiesen/gespeist – hat – spiese/speiste
stieben:
(du stiebst) – stob/stiebte – gestoben/gestiebt – hat – stöbe/stiebe
triefen:
du triefst – troff/triefte – getroffen/getrieft – hat – tröffe/triefte
wägen:
du wägst – wog/wägte – gewogen/gewägt – hat – wöge/wägte
weben:
du webst – wob/webte – gewoben/gewebt – hat – wöbe/webte
Liste: Gemischte Verben im Übergang
senden*:
du sendest – sandte/sendete – gesandt/gesendet – hat – sendete
wenden:
du wendest – wandte/wendete – gewandt/gewendet – hat – wendete
*nur in der Bedeutung schicken
Regelmäßige Verben – Beispiel: fragen/Perfekt mit „haben“
Präsens = Verbstamm + Personenendung
ich frag(e)
du fragst
er fragt
wir fragen
ihr fragt
sie fragen
Präteritum = Verbstamm + -t + Personenendung
ich fragte
du fragtest
er fragte
wir fragten
ihr fragtet
sie fragten
Perfekt = Präsens vom Hilfsverb „haben“ + Partizip II
ich habe gefragt
du hast gefragt
er hat gefragt
wir haben gefragt
ihr habt gefragt
sie haben gefragt
Plusquamperfekt = Präteritum vom Hilfsverb „haben“ + Partizip II
ich hatte gefragt
du hattest gefragt
er hatte gefragt
wir hatten gefragt
ihr hattet gefragt
sie hatten gefragt
Futur I = Präsens vom Hilfsverb „werden“ + Infinitiv
ich werde fragen
du wirst fragen
er wird fragen
wir werden fragen
ihr werdet fragen
sie werden fragen
Futur II = Präsens vom Hilfsverb „werden“ + Partizip II + Infinitiv vom Hilfsverb „haben“
ich werde gefragt haben
du wirst gefragt haben
er wird gefragt haben
wir werden gefragt haben
ihr werdet gefragt haben
sie werden gefragt haben
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Die gelbe Tapete
Geschrieben 1892 von der amerikanischen Autorin Charlotte Perkins Gilman wird Die Gelbe Tapete (The Yellow Wallpaper) meist als weitestgehend autobiographisch inszenierte Kritik an Medizin und Frauenrechten im späten 19. Jahrhundert angesehen.Dabei bedient sie sich jedoch ausgesprochen gänsehauterregender Stilmittel der Gothic-Literatur: Wahnsinn, Hilflosigkeit und ein nicht vertrauenswürdiger Erzähler sind Elemente, wie man sie auch z.B. bei Poe häufig findet, weshalb man die Geschichte in meinen Augen gerade auch ohne biographisches Hintergrundwissen besonders genießen kann.
Eine Frau, die vor kurzem ein Kind geboren hat, verlässt mit Baby, Mann und Kindermädchen Berlin und reist in ein abgelegenes Haus auf dem Land. Seit der Geburt des Kindes fühlt sie sich niedergeschlagen und energielos; Abgeschiedenheit, frische Luft und die Ruhe eines hellen Dachzimmers sollen die Frau kurieren. Doch das Zimmer ist merkwürdig. Die Möbel sind altmodisch und die Wände mit einer hässlichen gelben Tapete bedeckt. Die Frau glaubt, Bilder in der Tapete zu erkennen und wird zunehmend besessener. Schließlich ist sie überzeugt davon, dass hinter dem Muster der Tapete eine weibliche Gestalt gefangen ist: eine Frau, die sie befreien muss.
»Die gelbe Tapete«, 1892 von der Amerikanerin Charlotte Perkins Gilman veröffentlicht, schildert das Los einer Frau, die den Erwartungen der bürgerlichen Gesellschaft an ihre Rolle als Ehefrau und Mutter nicht gerecht wird. Was als Suche nach Ruhe und Erholung beginnt, entwickelt sich zu einem rastlosen, wahnhaften Albtraum. In den 70er Jahren von der Frauenbewegung wiederentdeckt, gilt der Text mittlerweile als Klassiker der feministischen Literatur. In einem live auf der Bühne produzierten Film versetzt die britische Regisseurin Katie Mitchell die Geschichte ins Heute und inszeniert sie als psychologischen Thriller, in dem Realität und Alptraum miteinander verschwimmen.
Quelle: http://www.sandammeer.at/rezensionen/gilman-tapete.htm
- begin clip-
Charlotte Perkins Gilman: "Die gelbe Tapete"
Erzählung
Eine, wie sie selbst von sich behauptet, nervlich angespannte, Frau mietet sich gemeinsam mit ihrem Mann John für drei Wochen in einer Villa aus der Kolonialzeit ein. Von Anfang an zweifelt sie daran, dass ihr das Haus gut tun könne. John, der Arzt ist, rät ihr, hier jene Erholung zu finden, welche ihre Situation verbessern könne. Weder für ihn noch für Berufskollegen ist seine Frau als krank zu bezeichnen. Sie weiß aber, dass sie psychisch nicht im Gleichgewicht ist. Wie sie in diesen Zustand hineingeraten ist, der nunmehr schon längere Zeit anhält und dazu führt, dass sie sich kaum dazu aufraffen kann, die einfachsten Tätigkeiten durchzuführen, erfährt der Leser nicht. Jedenfalls ist sie von Tag zu Tag mehr davon überzeugt, dass eine gelbe Tapete in ihrer Schrecklichkeit eine magische Anziehung auf sie ausübt. Sie kann gar nicht davon lassen, diese Tapete zu begutachten. Jede Winzigkeit, jedes Detail, wird von ihr erkannt und beschrieben. Die Muster der Tapete ändern sich je nach Lichteinfall. Einmal sind es Gitterstrukturen, ein andermal seltsame Schatten. Die Frau sieht eine Frau, die hinter den Gittern steht und daran rüttelt. Zudem kriecht diese Frau immer wieder im Garten herum. Für die Protagonistin sind es zwei Persönlichkeiten, welche sich gegenseitig beobachten. Die gespaltene Persönlichkeit der Frau reflektiert sich von zwei Perspektiven ausgehend. Zum Einen ist sie Beobachterin der krankhaften Zustände der kriechenden Frau und definiert die Eigenartigkeit dieses Wesens; zum Anderen schreibt sie jenen Bericht, den wir nachlesen können.
Sie ist krank und weiß darüber Bescheid. Doch ihr Mann ist anderer Meinung. Er ist davon überzeugt, dass es sich um ein vorübergehendes "Phänomen" handelt. Es reiche schon, wenn sie ein wenig rohes Fleisch und sonstige merkwürdige Substanzen zu sich nähme, um ihren Geist zu stärken. Die Frau, welche offenbar erst vor kurzem ein Kind geboren hat, reißt schließlich die gelbe Tapete meterweise von den Wänden und kehrt dann mit ihrem Mann in das "alte" Leben zurück.
Es ist eine Geschichte einer Verstörung, die erzählt wird. Eine Frau ist nervlich so zerrüttet, dass sie sich selbst nicht mehr in der Hand hat. Sie schreibt ihre Beobachtungen auf, um nicht total verrückt zu werden. Sie macht sich zum Ziel, in den drei Wochen der Tapete zu Leibe zu rücken. Das Haus, in dem sie einzusitzen gezwungen ist, ist ihr natürlicher Feind. Ihr Mann ist nett, aber in seinem Urteil unbeugsam. Er spricht davon, dass sie sich unter Kontrolle bringen solle. Es liege an ihr allein, ob ihr Zustand dauerhaft bliebe oder nicht. Dieser "Rat" erweist sich freilich als untauglich. Ihre Situation wird immer beschwerlicher, bis sie der Tapete überdrüssig geworden ist und ihr Mann vor ihr in Ohnmacht fällt, weil er der Zerstörungsaktion ansichtig wird. Nunmehr liegt er mitten vor den Gittern, und sie wird immer über ihn hinwegkriechen müssen.
Die Autorin sagte in einem Interview viele Jahre nach der Entstehung dieser Erzählung, dass sie über persönliche Erfahrungen geschrieben habe. Sie litt an einer dauerhaften Nervenschwäche und konsultierte schließlich einen Nervenarzt, der sie mit den üblichen Methoden behandelte. Er steckte sie ins Bett und gab ihr Ratschläge wie "Beschäftigen Sie sich mit intellektuellen Dingen nicht länger als zwei Stunden pro Tag." Das führte keineswegs zu einer Besserung der Lage. Frau Gilman half sich selbst, indem sie wieder zu arbeiten begann, und durch "Arbeit, die Freude, Wachstum und Dienstleistung, ohne die man ein Almosenempfänger und Schmarotzer ist", gewann sie an Kraft und wurde schließlich wieder gesund. Arbeit als Mittel zur geistigen Gesundheit? Als sie sich wieder besser fühlte, schrieb sie Die gelbe Tapete.Die Erzählung ist wunderbar flüssig geschrieben und fesselt von der ersten Sekunde an. Eine nervliche Zerrüttung führt zu schizophrenen Charakterzügen und verändert das Wesen der Frau nachhaltig. Die Autorin behauptete auch, sie habe eine Frau vor einem ähnlichen Schicksal bewahrt, indem es dieser ermöglicht wurde, wieder ihrer gewohnten Beschäftigung nachzugehen. Auf diese Weise soll sie wieder gesund geworden sein.
Eine psychische Gleichgewichtsstörung, eine nervliche Zerrüttung, eine schizophrene Persönlichkeitsstruktur: So schnell können diese schwerwiegenden, belastenden Zustände nicht bekämpft werden. Es ist reichlich absurd, zu glauben, die Wiederaufnahme einer "Arbeit" oder gewohnter Tätigkeiten wäre schon genug, um diesen Psychopathologien entgegen zu treten. Die Erzählung von der gelben Tapete ist ungemein spannend und in sich geschlossen. Es werden darin auch keineswegs Auswege geschildert, durch die jene Krankheit eine Besserung erfahren könne. Vielmehr wirken die "Tipps" des Mannes, der als Arzt offenbar total ahnungslos ist, was diese Form der geistigen Zerrüttung betrifft, fehl am Platz und wie ein blamabler Witz. Wie die Autorin ihre Geschichte viele Jahre später interpretiert haben mag, und welche "Behandlungsmethoden" sie für richtig empfand, sollte für den Leser zweitrangig sein.
Die Autorin, übrigens Großnichte der Schriftstellerin Harriet Beecher Stowe (Onkel Toms Hütte), wurde 1860 in Hartford, Connecticut geboren. Nach der Geburt ihrer Tochter im Jahre 1880 bekam sie Depressionen und wurde von einem Neurologen ab 1886 behandelt. Im Jahre 1892 erfolgte mit der Veröffentlichung vonThe Yellow Wallpaper ihr literarischer Durchbruch. Sie gab später die Zeitschrift Pacific Womens Association "The impress" (gemeinsam mit Helen Campbell) heraus. 1909 gründete sie die Zeitschrift "The Forerunner", die bis ins Jahr 1916 Bestand hatte, und für die sie fast alle Beiträge selbst schrieb. Am 17.8.1935 wählte Charlotte Perkins Gilman den Freitod durch Inhalieren von Chloroform.
Sie ist krank und weiß darüber Bescheid. Doch ihr Mann ist anderer Meinung. Er ist davon überzeugt, dass es sich um ein vorübergehendes "Phänomen" handelt. Es reiche schon, wenn sie ein wenig rohes Fleisch und sonstige merkwürdige Substanzen zu sich nähme, um ihren Geist zu stärken. Die Frau, welche offenbar erst vor kurzem ein Kind geboren hat, reißt schließlich die gelbe Tapete meterweise von den Wänden und kehrt dann mit ihrem Mann in das "alte" Leben zurück.
Es ist eine Geschichte einer Verstörung, die erzählt wird. Eine Frau ist nervlich so zerrüttet, dass sie sich selbst nicht mehr in der Hand hat. Sie schreibt ihre Beobachtungen auf, um nicht total verrückt zu werden. Sie macht sich zum Ziel, in den drei Wochen der Tapete zu Leibe zu rücken. Das Haus, in dem sie einzusitzen gezwungen ist, ist ihr natürlicher Feind. Ihr Mann ist nett, aber in seinem Urteil unbeugsam. Er spricht davon, dass sie sich unter Kontrolle bringen solle. Es liege an ihr allein, ob ihr Zustand dauerhaft bliebe oder nicht. Dieser "Rat" erweist sich freilich als untauglich. Ihre Situation wird immer beschwerlicher, bis sie der Tapete überdrüssig geworden ist und ihr Mann vor ihr in Ohnmacht fällt, weil er der Zerstörungsaktion ansichtig wird. Nunmehr liegt er mitten vor den Gittern, und sie wird immer über ihn hinwegkriechen müssen.
Die Autorin sagte in einem Interview viele Jahre nach der Entstehung dieser Erzählung, dass sie über persönliche Erfahrungen geschrieben habe. Sie litt an einer dauerhaften Nervenschwäche und konsultierte schließlich einen Nervenarzt, der sie mit den üblichen Methoden behandelte. Er steckte sie ins Bett und gab ihr Ratschläge wie "Beschäftigen Sie sich mit intellektuellen Dingen nicht länger als zwei Stunden pro Tag." Das führte keineswegs zu einer Besserung der Lage. Frau Gilman half sich selbst, indem sie wieder zu arbeiten begann, und durch "Arbeit, die Freude, Wachstum und Dienstleistung, ohne die man ein Almosenempfänger und Schmarotzer ist", gewann sie an Kraft und wurde schließlich wieder gesund. Arbeit als Mittel zur geistigen Gesundheit? Als sie sich wieder besser fühlte, schrieb sie Die gelbe Tapete.Die Erzählung ist wunderbar flüssig geschrieben und fesselt von der ersten Sekunde an. Eine nervliche Zerrüttung führt zu schizophrenen Charakterzügen und verändert das Wesen der Frau nachhaltig. Die Autorin behauptete auch, sie habe eine Frau vor einem ähnlichen Schicksal bewahrt, indem es dieser ermöglicht wurde, wieder ihrer gewohnten Beschäftigung nachzugehen. Auf diese Weise soll sie wieder gesund geworden sein.
Eine psychische Gleichgewichtsstörung, eine nervliche Zerrüttung, eine schizophrene Persönlichkeitsstruktur: So schnell können diese schwerwiegenden, belastenden Zustände nicht bekämpft werden. Es ist reichlich absurd, zu glauben, die Wiederaufnahme einer "Arbeit" oder gewohnter Tätigkeiten wäre schon genug, um diesen Psychopathologien entgegen zu treten. Die Erzählung von der gelben Tapete ist ungemein spannend und in sich geschlossen. Es werden darin auch keineswegs Auswege geschildert, durch die jene Krankheit eine Besserung erfahren könne. Vielmehr wirken die "Tipps" des Mannes, der als Arzt offenbar total ahnungslos ist, was diese Form der geistigen Zerrüttung betrifft, fehl am Platz und wie ein blamabler Witz. Wie die Autorin ihre Geschichte viele Jahre später interpretiert haben mag, und welche "Behandlungsmethoden" sie für richtig empfand, sollte für den Leser zweitrangig sein.
Die Autorin, übrigens Großnichte der Schriftstellerin Harriet Beecher Stowe (Onkel Toms Hütte), wurde 1860 in Hartford, Connecticut geboren. Nach der Geburt ihrer Tochter im Jahre 1880 bekam sie Depressionen und wurde von einem Neurologen ab 1886 behandelt. Im Jahre 1892 erfolgte mit der Veröffentlichung vonThe Yellow Wallpaper ihr literarischer Durchbruch. Sie gab später die Zeitschrift Pacific Womens Association "The impress" (gemeinsam mit Helen Campbell) heraus. 1909 gründete sie die Zeitschrift "The Forerunner", die bis ins Jahr 1916 Bestand hatte, und für die sie fast alle Beiträge selbst schrieb. Am 17.8.1935 wählte Charlotte Perkins Gilman den Freitod durch Inhalieren von Chloroform.
(Jürgen Heimlich; 09/2005)
Charlotte Perkins Gilman: "Die gelbe Tapete"
(Originaltitel "The Yellow Wallpaper")
Aus dem amerikanischen Englisch von Alfred Goubran.
edition selene, 2005. 80 Seiten.
ISBN 3-85266-270-2. -end clip-
-------------------------------Dorothee Birke (Freiburg) und Stella Butter (Mannheim) ------------------------ Quelle: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2010/7527/pdf/Birke_ButterEinueben_12_19.pdf
Zum Einüben textanalytischer Kompetenzen
in literaturwissenschaftlichen Proseminaren: drei Beispiele
Dorothee Birke (Freiburg) und Stella Butter (Mannheim)
Die textbasierte Ausrichtung des literaturwissenschaftlichen Unterrichts hält immer wieder
besondere Herausforderungen für DozentInnen bereit: Erstens möchte man mit den Studierenden klassische Textarbeit einüben, um grundlegende Kompetenzen der literaturwissenschaftlichen Analyse zu vermitteln. Zweitens möchte man die TeilnehmerInnen zu unabhängigem
Arbeiten und aktiver Mitarbeit motivieren. Diese beiden Anliegen erscheinen mitunter schwer
zu vereinbaren; die gemeinsame Textarbeit droht bisweilen eintönig und dozentenbezogen zu
werden. Viele DozentInnen halten kreative Verfahren zwar für geeignet zur Auflockerung
oder zum Einstieg, sind aber im Einzelfall unsicher, wie man solche eher spielerischen
Elemente mit anspruchsvollen Interpretationsmethoden und Konzepten auf Universitätsniveau
in Verbindung bringen kann. Dass dies grundsätzlich möglich ist, ist unstrittig; nach unserem
Eindruck fehlt es in der fachdidaktischen Literatur jedoch an konkreten Beispielen, wie man
über kreative Verfahren zu komplexen Auseinandersetzungen mit Texten kommt. Didaktikeinführungen sind meist reich an wertvollen Anregungen für Methoden (s. z.B. die hilfreiche
Übersicht über kreative Verfahren im literaturwissenschaftlichen Unterricht in Surkamp/
Nünning 2009: 44-6). Dennoch bleibt bei der Lektüre dieser i.d.R. auf den Schulunterricht
ausgerichteten Arbeiten häufig die Frage bestehen, wie man die dargelegten Methoden für die
eigene Hochschullehre sinnvoll adaptieren sollte. Didaktisch aufbereitetes Unterrichtsmaterial
zu konkreten Texten ist für die Hochschullehre wesentlich schwerer zu finden als für den
Schulunterricht.
Wie kann man die in Didaktikeinführungen skizzierten spielerischen bzw. teilnehmeraktivierenden Elemente also in Proseminarsitzungen so einbauen, dass damit zugleich weiterführende literaturwissenschaftliche Ergebnisse erzielt werden? In unserem Artikel möchten
wir hierfür einige kurze Beispiele vorstellen, die konkret illustrieren, wie durch den Einsatz
solcher Elemente den Studierenden zugleich Techniken an die Hand gegeben werden können,
die es ihnen erleichtern, literarische Texte selbständig zu erschließen. Unser Beitrag knüpft an
Kirsten Prinz’ Kapitel „Teilnehmerzentrierte Lehr- und Lernmethoden im Hochschulunterricht“ an, insofern einige der dort vorgestellten Methoden anhand von Beispielen durchgespielt werden. Es geht uns im Folgenden also nicht um die Beschreibung allgemeiner
Formate, sondern um eine exemplarische Konkretisierung. Um den Mehrwert der Verfahren
für das Einüben von Interpretationsmethoden klarer benennen zu können, konzentrieren wir Birke/Butter Zum Einüben textanalytischer Kompetenzen 13
uns in unseren Beispielen auf Übungen zu einem Primärtext, den wir im Folgenden kurz
vorstellen und in Ansätzen interpretieren. Die Beispiele sind aber so konzipiert, dass sie auch
für das Unterrichten anderer Texte (z.T. auch Gattungen) geeignet und zudem variabel – z.B.
auch neben der klassischen Form des Seminargesprächs – einsetzbar sind.1
„The Yellow Wallpaper“
Charlotte Perkins Gilmans „The Yellow Wallpaper“ (1899) schien uns aus mehreren Gründen
als Beispieltext geeignet. Es handelt sich um einen zunächst einmal relativ leicht zugänglichen Text, der aber bereits beim ersten Durchlesen klare interpretatorische Fragen
aufwirft. Zudem hat die Erzählung inzwischen im Kanon der amerikanischen Literaturgeschichte einen festen Platz erobert und spielt besonders in der feministisch orientierten
Literaturwissenschaft eine wichtige Rolle – an vielen Universitäten ist sie beliebter Bestandteil des Curriculums.
Zentrale Figur und Ich-Erzählerin in „The Yellow Wallpaper“ ist eine namentlich
nicht genannte Frau, die zusammen mit ihrem Mann John, einem Arzt, den Sommer auf
einem abgeschiedenen Landsitz verbringt, um sich auszuruhen und so ihren Gesundheitszustand zu verbessern. Sie fängt an, das Gebäude für ein Spukhaus zu halten; besonders die
gelbe Tapete in ihrem Schlafzimmer scheint ein unheimliches Eigenleben zu entwickeln. Im
Laufe der Erzählung mehren sich allerdings die Hinweise, dass der Spuk nur in der Einbildung der Erzählerin stattfindet, die immer mehr dem Wahnsinn verfällt und sich schließlich in
ihrem Zimmer einschließt, um dort unablässig auf allen Vieren an der Wand entlang im Kreis
zu kriechen. Besonders feministische Interpretationen weisen darauf hin, dass die Krankheit
der Frau von der Situation, in der sie von ihrem Mann völlig isoliert und dominiert wird, erst
herbeigeführt wird, und dass der Rückzug in die völlige Irrationalität am Schluss auch als
(einzig möglicher?) Ausweg aus einer als stark einengend empfundenen Situation gesehen
werden kann.
Für die Interpretation des Textes spielt eine genauere Analyse der Erzählsituation also
eine große Rolle. Ein mögliches Unterrichtsziel einer ersten Sitzung könnte es deshalb sein,
die Ambiguität herauszuarbeiten, die über die unzuverlässige Erzählerin erzeugt wird.
Einerseits werden die LeserInnen dazu angeregt, die Version der Erzählerin und damit ihre
geistige Gesundheit zu hinterfragen (es gibt keinen Spuk; die Gestalt, die sie hinter der Tapete
zu erkennen meint, ist Produkt ihrer Imagination; Zerstörungen in ihrem Zimmer sind nicht
den vorigen Bewohnern, sondern ihr zuzuschreiben etc.). Andererseits kann darüber diskutiert
1
Für eine Beschreibung, wie demgegenüber ein Seminar komplett auf kreative Verfahren ausgerichtet werden
kann, siehe den Beitrag von Cora Dietl „Bühnenauftritt statt Referat“ in diesem Band.Birke/Butter Zum Einüben textanalytischer Kompetenzen 14
werden, welche Rolle man dabei ihrem Mann John zuschreibt (ist er treusorgender und
leidgeprüfter Gatte, oder ist er patriarchalischer Unterdrücker?). Welche textuellen Signale
sprechen für die jeweilige Lesart?
a) Kreative Schreibaufgabe
Ein möglicher Einstieg in die Besprechung der Erzählung ist eine kreative Schreibaufgabe.
Die Studierenden sollen den Text zu Hause vollständig lesen und folgenden Auftrag bearbeiten: „Schreiben Sie für „The Yellow Wallpaper“ einen neuen Anfang (ca. 10 Sätze) mit
John als Ich-Erzähler.“ Um den Anfang neu schreiben zu können, müssen die Studierenden
eine ganze Reihe an Entscheidungen treffen, nicht zuletzt die, in welcher Rolle sie John
sehen. Über welche stilistischen Mittel kommen seine Weltsicht sowie seine Einstellung seiner Frau gegenüber zum Ausdruck?
Aufgabe in der Sitzung soll es dann sein, die Versionen zu vergleichen und zu diskutieren, welche Erkenntnisse aus ihnen für die Analyse der Originalversion abzuleiten sind.
Unser Minimalziel ist dabei, zwei Punkte herauszuarbeiten:
• Über die Art der erzählerischen Vermittlung wird die Subjektivität und Unzuverlässigkeit der Version der Erzählerin stark betont (in vielen der neuen Texte wird
Johns Version vermutlich stark von der seiner Frau abweichen).
• Die Interpretation des gesamten Textes hängt stark davon ab, wie man Johns Rolle
beurteilt.
Originalanfang der Erzählung:
It is very seldom that mere ordinary people like John and myself secure ancestral halls for the
summer.
A colonial mansion, a hereditary estate, I would say a haunted house and reach the height of
romantic felicity – but that would be asking too much of fate!
Still I will proudly declare that there is something queer about it.
Else, why would it be let so cheaply? And why have stood so long untenanted?
John laughs at me, of course, but one expects that.
John is practical in the extreme. He has no patience with faith, an intense horror of
superstition, and he scoffs openly at any talk of things not to be felt or seen and put down in
figures.
John is a physician, and perhaps – (I would not say it to a living soul, of course, but this is
dead paper and a great relief to my mind) – perhaps that is one reason I do not get well faster.
You see, he does not believe I am sick! And what can one do? Birke/Butter Zum Einüben textanalytischer Kompetenzen 15
Vorschlag zum Vorgehen:
Die Studierenden bringen mehrere Kopien ihrer Version mit in die Sitzung. Sie bilden
Arbeitsgruppen von 3-4 Personen;2
zunächst einmal liest jedeR alle Texte der Arbeitsgruppe.
Die Hauptunterschiede zwischen den Texten sollen auf einer Folie oder einem Poster nach
Oberbegriffen systematisiert werden. (Zeit dafür: 30-40 Minuten). Jede Gruppe erhält die
Gelegenheit, ihre Ergebnisse kurz vorzustellen.
In der folgenden Diskussion geht es dann um die Frage: Welche Punkte waren beim
Schreiben besonders wichtig? Welche besonders schwierig? Warum?
Zwei Aspekte bieten sich dabei besonders für eine weiterführende Auseinandersetzung mit
literaturwissenschaftlichen Konzepten an:
• Was hat uns die Übung über die Erzählsituation und ihre Funktion klar gemacht?
Æ dies kann in eine detailliertere Auseinandersetzung mit dem Konzept des
unzuverlässigen Erzählens münden.
• Was sind Besonderheiten der Figurencharakterisierung in der Erzählung?
Æ dies kann in eine detailliertere Auseinandersetzung mit Techniken der
Figurendarstellung münden (v.a. Kontrast/Korrespondenzbeziehungen: wenn wir
eine Figur als moralisches Zentrum der Geschichte akzeptieren, wird dadurch die
andere automatisch negativ bewertet).
Lerneffekt für die selbständige Textanalyse:
Einer der Haupteffekte der Schreibaufgabe ist, dass sie die Aufmerksamkeit auf die wichtige
Rolle lenkt, die die Erzählweise für die Darstellung des Inhalts hat: Es wird klar, wie wichtig
das WIE der erzählerischen Form ist. Für die Analyse formaler Aspekte ist es oft hilfreich,
wenn man sich vorstellt, welchen Effekt es hätte, wenn der Text anders geschrieben wäre
(„er“ statt „ich“, Gegenwarts- statt Vergangenheitsform etc.). In späteren Sitzungen kann man
die Aha-Effekte der Schreibübung wieder aufrufen, indem man die Studierenden dazu
auffordert, sich zu fragen, welche Folgen ein Umschreiben jeweils hätte.3
b) Analyse semantischer Felder (Isotopieanalyse)
Die Beschreibungen der gelben Tapete sind das zentrale Leitmotiv in der Erzählung. Die
Veränderungen in der Art und Weise, wie die Erzählerin die Tapete wahrnimmt und beurteilt,
2
Eine Übersicht über Punkte, die es bei der Konzipierung von Arbeitsaufträgen zu berücksichtigen gilt, findet
sich in der Datenbank.
3
Ein ausführlicheres Beispiel dafür, wie kreative Schreibaufgaben fruchtbar eingesetzt werden können, findet
sich in dem Beitrag von Sarah Heinz in diesem Band.Birke/Butter Zum Einüben textanalytischer Kompetenzen 16
spiegeln die Entwicklung ihrer Psychose wider. Angesichts der Zentralität dieses titelgebenden Motivs lohnt sich eine textdetaillierte Lektüre bzw. ein close reading dieser
Passagen. Wir empfehlen die nachfolgende Aufgabe nicht als unmittelbaren Einstieg in die
Erzählung, sondern zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits wesentliche Punkte der Geschichte
besprochen worden sind. Auf diese Weise fällt es Studierenden leichter, die identifizierten
semantischen Felder mit Hauptanliegen des Textes wie z.B. der Geschlechterthematik in
Verbindung zu bringen.
Die nachfolgende skizzierte Isotopieanalyse dient zwei Zielen:
• Vertiefung der Interpretation: Wie schreiben sich die psychische Befindlichkeit
und die internen Konflikte der Ich-Erzählerin in ihre Wahrnehmung der Tapete
ein?
• Einübung einer konkreten Methode zum close reading literarischer Texte.4
Vorschlag zum Vorgehen:
1. Die Studierenden sollen nachfolgenden Arbeitsauftrag zu Hause bearbeiten.
Arbeitsauftrag:
Lesen Sie die folgende Textpassage sorgfältig durch:
„One of those sprawling, flamboyant patterns committing every artistic sin. It is dull enough
to confuse the eye in following, pronounced enough constantly to irritate and provoke study,
and when you follow the lame uncertain curves for a little distance they suddenly commit
suicide – plunge off at outrageous angles, destroy themselves in unheard-of contradictions.
The colour is repellent, almost revolting: a smouldering unclean yellow, strangely faded by
the slow-turning sunlight. It is a dull yet lurid orange in some places, a sickly sulphur tint in
others.“
• Erstellen Sie eine Liste an Wörtern, mit denen die gelbe Tapete beschrieben wird und die
Sie in dieser Passage für wichtig erachten.
• Schlagen Sie ggf. die Bedeutung der von Ihnen identifizierten Wörter im Oxford English
Dictionary oder Merriam Webster nach.
• Versuchen Sie nun, die Wörter zu gruppieren. (Sie können ein Wort auch mehreren
Gruppen zuordnen.)
• Welche Bezüge können Sie herstellen zwischen den von Ihnen erstellten semantischen
Wortfeldern und den Themen des Textes?
4
Zur Isotopieanalyse als fruchtbare didaktische und textanalytische Methode siehe Wenzel 1981.Birke/Butter Zum Einüben textanalytischer Kompetenzen 17
2. In der Sitzung werden Arbeitsgruppen (4-5 Personen) gebildet, die die jeweiligen
Ergebnisse des Arbeitsauftrags sammeln und diskutieren. Die Gruppen sollen jedes der zu
Hause identifizierten Wörter auf eine Karte schreiben, sich auf eine Gruppierung der
Karten einigen und einen Oberbegriff für jede Wortgruppe finden. Die Wortgruppen
werden auf ein Poster geklebt. Ein Wort kann dabei verschiedenen Wortgruppen zugeordnet werden, indem es auf mehreren Karteikarten notiert wird.
3. Die Gruppen stellen ihre Poster vor, und es werden Gemeinsamkeiten/Unterschiede in
Bezug auf die Gruppierungen und v.a. die gewählten Oberbegriffe diskutiert.
4. Nachdem semantische Felder identifiziert worden sind, richtet sich die Diskussion auf die
Frage, welche Verbindungen zwischen denselben hergestellt werden können.
Lerneffekt für die selbständige Textanalyse:
Durch die Bildung von Wortfeldgruppen werden verschiedene analytische Prozesse in Gang
gesetzt bzw. erleichtert. Eine häufige Klage von Lehrenden ist, dass Textdetails nicht mit
Interpretationsthesen verknüpft werden, sondern sich das vorgebliche close reading auf eine
Inhaltsangabe beschränkt. Dadurch, dass Studierende selbst die gebildeten Wortfeldgruppen
mit Schlagworten benennen (z.B. Teufel/Hölle (sulphur, sin), Kunst (artistic sin), unterdrückte Aktivität (smouldering)), werden Textdetails bereits in abstraktere Kategorien überführt.
Die Visualisierung zentraler thematischer Komplexe eines Textes in Form der identifizierten
Isotopien auf Plakaten lädt zudem dazu ein, über Beziehungen zwischen den verschiedenen
thematischen Komplexen nachzudenken (z.B.: wieso verknüpft die Erzählerin Kunst mit dem
Bereich des Teuflischen und der Sünde?). Die Erfahrungen beim Einsatz dieser Methode
haben gezeigt, dass Studierende bei der Reflexion über solche Beziehungen unweigerlich
Verbindungen zu anderen Textpassagen bzw. dem Rest der Erzählung herstellen, und damit
gleichzeitig ein weiteres wichtiges Element des close reading, nämlich die Berücksichtigung
intratextueller Bezüge, einüben. Nicht zuletzt werden Studierende mit der Isotopieanalyse an
eine Methode für close reading herangeführt, die auch für die Analyse anderer Textgattungen
(Drama, Lyrik) ergiebig ist.
Eine weitere Methode, die mit Visualisierung arbeitet und so die Sensibilität von
Studierenden für Textdetails fördert, ist das sogenannte colour coding. Colour coding ist
vielfach einsetzbar und kann auch unterstützend für Isotopieanalysen verwendet werden. Birke/Butter Zum Einüben textanalytischer Kompetenzen 18
c) Colour Coding
Die Methode des colour coding zielt darauf, Textstrukturen durch farbliche Hervorhebungen
zu visualisieren.5
Dazu ist zunächst zu überlegen, welche Textaspekte man sinnvoll farblich
markieren kann (z.B. horizontale/vertikale Strukturen usw.). Nachfolgender Arbeitsauftrag zu
Gilmans Erzählung illustriert einen möglichen Einsatz dieser Methode zur Analyse der
Semantisierung des Raums. Das Ziel der Übung ist es, Wechselbezüge zwischen Raumerfahrung und Identität herauszuarbeiten.
Vorschlag zum Vorgehen:
Arbeitsauftrag an die Teilnehmer: Bitte lesen Sie den Anfang der Geschichte (S. 3-6) und den
Schluss (S. 15-19) sorgfältig durch. Markieren Sie sämtliche Hinweise auf (Bewegungs-)
Einschränkungen und Aktivitäten, die sich gegen diese Einschränkungen richten, mit jeweils
unterschiedlichen Farben:
Dunkelrot: Physische Grenzen / Schwellen (z.B. Mauern, geschlossene Türen usw.)
Hellrot: Psychisch: Hinweise auf Verbote / Gefühle des Gefangenseins, der Ohnmacht
usw.
Grün: Überwindung / Überschreitung von Grenzen / Begrenzungen durch Bewegung
oder Aktivität.
Beantworten Sie folgende Fragen (das kann zunächst jeder einzeln oder mit einem Partner
überlegen, dann kann es in einer Diskussion zusammengeführt werden):
• Wo sind Grenzverläufe?
• Wer ist der Urheber der Begrenzungen/Eingrenzungen?
• Wer überschreitet sie?
• Wie werden Grenzen/Begrenzungen überschritten?
Diese Übung erleichtert es zu erkennen, wie räumliche Relationen in der Erzählung semantisiert werden. Durch die Fragen nach den Bewegungen im Raum kann etwa die Interpretation
erarbeitet werden, dass Bewegungsfreiheit in der Erzählung als männliches Privileg
dargestellt wird, während die traditionell weibliche Sphäre, das Haus, als Gefängnis erscheint.
Ein weiterer Punkt, der zur Diskussion einlädt, ist die Bewertung des Schlusses: Wie viel
Kontrolle über den Raum erlangen die verschiedenen Figuren? Wie ist dies zu bewerten?
(Imaginative Grenzüberschreitung wird mit Wahnsinn in Verbindung gebracht; die Erzählerin
schließt ihren Mann aus, schließt sich damit aber zugleich selbst ein etc.)
5
Für weitere Vorschläge für den Einsatz der Methode des colour coding siehe auch Pope 1995.Birke/Butter Zum Einüben textanalytischer Kompetenzen 19
Lerneffekt für die selbständige Textanalyse:
Durch diese Übung rücken Textdetails, die ansonsten gerne überlesen werden, in den
Vordergrund. Die Visualisierung über das colour coding macht zunächst einmal die schiere
Fülle von Hinweisen auf Raumstrukturen und Bewegungen deutlich und macht es den
Studierenden einfacher, Interpretationen mit sehr klaren Textbezügen zu unterfüttern.
Schluss
In unserer eigenen Auseinandersetzung mit der Hochschuldidaktik haben wir es immer
wieder als hilfreich empfunden, im Gespräch mit anderen DozentInnen anhand konkreter
Beispiele die Anwendungsmöglichkeiten von Methoden auszuloten. Dabei haben wir erlebt,
dass uns detaillierte Anwendungsbeispiele zuweilen mehr Impulse und Ideen für die eigene
Lehre gegeben haben als eine allgemeine Vorstellung von Methoden. Deswegen haben wir
uns in unserem Beitrag besonders darum bemüht, Arbeitsaufträge und Vorschläge zum
Vorgehen ebenso wie mögliche interpretatorische Anliegen und Ergebnisse zu formulieren.
Einige Erfahrungsberichte für den Einsatz dieser Methoden finden sich in der Datenbank des
Teaching Centre des International Graduate Centre for the Study of Culture an der Universität
Gießen. Dort gibt es auch weitere konkrete Entwürfe für Unterrichtseinheiten.
Bibliographie
Gilman, Charlotte Perkins (1980 [1899]), „The Yellow Wallpaper“, in: The Charlotte Perkins
Gilman Reader, hg. v. Ann J. Lane, New York: University Press of Virginia, S. 3-20.
Pope, Rob (1995), Textual Intervention. Critical and Creative Strategies for Literary Studies,
London/New York: Routledge.
Surkamp, Carola und Ansgar Nünning (2009), Englische Literatur unterrichten, Bd. 2:
Unterrichtsmodelle und Materialien, Seelze-Velber: Klett/Kallmeyer.
Wenzel, Peter (1981), „Textanalyse nach System? Kritische Bemerkungen und Vorschläge
zur Praxis der Gedichtinterpretation“, Anglistik & Englischunterricht 15. S. 163-188.
Saturday, April 6, 2013
Passiv
Quelle: http://deutsch.lingo4u.de/grammatik/verben/passiv
-begin clip- my comments set off with (-)
Das Passiv wird verwendet, um eine bestimmte Handlung zu betonen. Wer allerdings die Handlung ausübt oder dafür verantwortlich ist, ist unwichtig oder unbekannt.
-begin clip- my comments set off with (-)
Das Passiv wird verwendet, um eine bestimmte Handlung zu betonen. Wer allerdings die Handlung ausübt oder dafür verantwortlich ist, ist unwichtig oder unbekannt.
- Beispiel:
- Mein Fahrrad wurde gestohlen.
- - unwichtig wird der Sache nicht gerecht: 6 Millionen Juden wurden ermordet.
- da möchte man schon wissen, wer es war... und dazu muss der Agent her: von Nazi-Deutschland - du siehst, daß das Passive ein sehr wichtiges Instrument beim Verschleiern des Täters sein kann. -
Bildung
Vorgangspassiv: Subjekt + Form von „werden“ (+ Objekt) + Partizip II- Beispiel:
- Der Brief wird geschrieben.
- Beispiel:
- Der Brief ist geschrieben.
Subjekt | Prädikat | Objekt | Partizip II / Infinitiv | ||
---|---|---|---|---|---|
Präsens | Aktiv: | Rita | schreibt | den Brief. | |
Vorgangspassiv: | Der Brief | wird | (von Rita) | geschrieben. | |
Zustandspassiv: | Der Brief | ist | – | geschrieben. | |
Perfekt | Aktiv: | Rita | hat | den Brief | geschrieben. |
Vorgangspassiv: | Der Brief | ist | (von Rita) | geschrieben worden. | |
Zustandspassiv: | Der Brief | ist | – | geschrieben gewesen. | |
Präteritum | Aktiv: | Rita | schrieb | den Brief. | |
Vorgangspassiv: | Der Brief | wurde | (von Rita) | geschrieben. | |
Zustandspassiv: | Der Brief | war | – | geschrieben. | |
Plusquamperfekt | Aktiv: | Rita | hatte | den Brief | geschrieben. |
Vorgangspassiv: | Der Brief | war | (von Rita) | geschrieben worden. | |
Zustandspassiv: | Der Brief | war | – | geschrieben gewesen. | |
Futur I | Aktiv: | Rita | wird | den Brief | schreiben. |
Vorgangspassiv: | Der Brief | wird | (von Rita) | geschrieben werden. | |
Zustandspassiv: | Der Brief | wird | – | geschrieben sein. | |
Futur II | Aktiv: | Rita | wird | den Brief | geschrieben haben. |
Vorgangspassiv: | Der Brief | wird | (von Rita) | geschrieben worden sein. | |
Zustandspassiv: | Der Brief | wird | – | geschrieben gewesen sein. |
Beachte
- Nur das Akkusativobjekt wird zum Subjekt. Das Dativobjekt bleibt immer im Dativ.
- Beispiel:
- Rita schreibt mir einen Brief – Mir wird ein Brief geschrieben. (Ein Brief wird mir geschrieben.)
- Auch Aktivsätze ohne Objekt können in Passivsätze umgewandelt werden. Man verwendet einfach das Personalpronomen 'es'.
- Beispiel:
- Wir tanzten viel. – Es wurde viel getanzt.
Verwendung
- Vorgangspassiv betont eine Handlung. Wer die Handlung ausübt, ist unwichtig oder unbekannt.
- Beispiel:
- Der Brief wird geschrieben.
- Zustandspassiv beschreibt einen Zustand, nachdem die Handlung abgeschlossen ist. Zustandspassiv wird vor allem im Präsens und Präteritum verwendet.
- Beispiel:
- Der Brief ist geschrieben. -end clip-
- Aber das ist kein "richtiges" passiv, sondern es bedeutet etwas Ähnliches. Passiv wird mit dem Hilfsverb werden gebildet, nicht mit "sein". Hier überschneiden sich Aktiv und Passiv in ihrer Bedeutung.
Monday, April 1, 2013
Sätze mit dem Dativ
Sätze mit dem Dativ nach Dativ-Verben, Dativ-Präpositionen
und als indirekte Objekte (wem – to whom)
1. Elly dankt ihrer Zimmerkollegin für ein gutes Abendessen.
2. Sie geht zum Schrank
und nimmt eine Flasche Wein heraus.
3. Sie gibt ihrer Zimmerkollegin den Wein und bedankt sich für den schönen Abend.
4. Morgens schellt das Telefon und sie antwortet ihrem
Freund John.
5. Er hat sich lange nicht gemeldet, aber sie verzeiht ihm die Sendepause (silence).
6. Mit ihrem Freund John
trifft sie sich bei dem Restaurant
Zun zerbrochenen Ei.
7. Er bestellt sich ein amerikanisches Frühstück vom
Feinsten, während sie nur Vegetarisches
isst, ausser einem kleinen Streifen Speck.
8. Nach dem Früstück
gehen beide in die Bibliothek.
9. Er geht weiter ins Theater und sie geht zum Arbeiten zu ihrer Arbeit.
10. Nach der Arbeit
hat sie Proben im Theater, wo sie
von ihrem Freund John schon
erwartet wird.
Nominativ
Die Zimmerkollegin
Der Schrank
Der Abend
Der Freund
Er – ihm
Das Restaurant
Das Ei
Das Feinste
Der Streifen
Das Frühstück
Das Arbeiten - working
Die Arbeit – the work
Das Theater
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